Alternative Geldanlagen – welche Möglichkeiten gibt es?

Niedrigzinsen und Unsicherheiten auf dem Aktienmarkt bringen die Menschen dazu, in Bezug auf ihre Geldanlagen umzudenken. Viele Anleger flüchten sich dann in Immobilien oder Edelmetalle. Es gibt aber auch einige außergewöhnliche Anlagemöglichkeiten.

Hochprozentige Geldanlage

Eine außergewöhnliche, aber auf jeden Fall hochprozentige, Geldanlage stellt die Investition in Whisky dar. Whisky gehört zu den beliebtesten Spirituosen überhaupt und wird auf der ganzen Welt getrunken. Dabei hat jedes Land und jede Region unterschiedliche Brenntraditionen. Der Scotch, also schottischer Whisky, wird von Liebhabern in der Regel besonders wertgeschätzt. Einen sehr hochwertigen Ruf hat der Single Malt, also Whisky, der lediglich in einer einzigen Brennerei destilliert wurde. Darüber hinaus erhält jedes Produkt durch unterschiedliche Lagerzeiten, Herstellungsverfahren und verwendete Fässer seinen eigenen Charakter.

Whisky ist aber nicht nur ein edles Getränk, das Destillat eignet sich auch als alternative Geldanlage. Das beweisen die hohen Summen, die immer wieder für einzelne Flaschen erzielt werden. Der Black Bowmore beispielsweise ging zunächst für 250 Mark über die Ladentheke. Jahre später wurde eine Flasche für 2.800 Euro versteigert. Wichtiger als der Geschmack ist in erster Linie die Seltenheit eines Whiskys. Deshalb sollten Anleger nicht in Standardware investieren, sondern sich auf Sondereditionen und limitierte Auflagen konzentrieren. Außerdem sollten grundsätzlich nur Whiskys aus dem gehobenen Preissegment gewählt werden. Diese verzeichnen üblicherweise eine höhere Wertsteigerung. Um den Wert des Whiskys nach Möglichkeit zu erhalten, sollte er dunkel, kühl und stehend gelagert werden. Das Etikett muss unbeschädigt bleiben, da sonst der Wert verloren geht. Analog zum Whisky wird auch Wein als Anlagegut gehandelt.

Oldtimer – eine alternative Geldanlage?

Für viele ist das Sammeln von alten Autos ein Hobby, immer mehr Menschen widmen sich Oldtimern aber auch als Geldanlage. So können seltene Autos, die in den 1970er Jahren günstig zu haben waren, heute leicht Summen im sechsstelligen Bereich einbringen.  Der Vorteil ist, dass der Wert bei einer regelmäßigen Pflege in der Regel nicht sinkt. Auf der anderen Seite muss der Anleger Ausgaben für Sprit, Wartung und Reparaturen  einkalkulieren. Zudem muss er einen hohen Betrag investieren, um in das Geschäft einzusteigen. Die beste Möglichkeit ist, wenn der Investor bereits einen Youngtimer besitzt. Diesen sollte er dann sorgsam pflegen, bis er einen hohen Preis erzielen kann.

Auch Antiquitäten und Kunst können hohe Gewinne einbringen

Als alternative Geldanlage eignen sich auch alte Möbel und Kunst. Diese sind jedoch sehr unsicher. In Antiquitätenläden finden sich oft Schätze, die der Anleger heute günstig erwerben kann und morgen schon für einen hohen Betrag weiterverkaufen kann. Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass ein heute gefragter alter Schrank morgen nicht mehr viel wert ist. Der Preis richtet sich hier nach der Nachfrage. Gleiches gilt für Kunstgegenstände. Objekte, die heute einen hohen Preis erzielen können, sind morgen eventuell schon wertlos.

Diese alternativen Geldanlagen gibt es außerdem

Es existiert noch eine Vielzahl weiterer Anlagemöglichkeiten. So gibt es beispielsweise einen Markt für Koi-Karpfen. Junge Kois können schon ab 100 Euro erstanden werden. Später können sie hohe Renditen erzielen, die im sechsstelligen Bereich liegen. Auch für Bonsai-Bäumchen werden teilweise hohe Summen bezahlt. Die Miniaturbäume erreichen auf dem Markt Spitzenpreise von bis zu 10.000 Euro. Weitere alternative Geldanlagen sind unter anderem:

• Comics
• Briefmarken
• Armbanduhren
• Autogramme
• Sneakers

Außergewöhnliche Investition oder Edelmetalle?

Es gibt viele Möglichkeiten einer Geldinvestition. Wenn klassische Anlagen nicht in Frage kommen, wagen viele Menschen den Schritt zu alternativen Geldanlagen. Man sollte jedoch beachten, dass die genannten Möglichkeiten immer gewisse Grundkenntnisse benötigen. Nur so kann der Anleger sich eine Übersicht über Angebot und Nachfrage in dem jeweiligen Bereich verschaffen. Das gilt beispielsweise für Whisky, Wein und Antiquitäten. Hinzu kommt, dass viele alternative Geldanlagen, wie Koi-Karpfen, Bonsais oder Oldtimer, ein hohes Maß an Pflege, Geld- und Zeitaufwand benötigen, bis sie einen Ertrag bringen können. Besonders unerfahrene Anleger sollten daher eher Gold kaufen. Edelmetalle müssen nicht gepflegt werden und verursachen, bis auf eventuell anfallende Lagergebühren, keine zusätzlichen Kosten. Der Investor braucht nichts zu tun, als den Kursverlauf zu beobachten und die Zeit für sich arbeiten zu lassen.