Edelmetallkunde – das zeichnet Gold, Silber, Platin und Palladium aus

Als Edelmetall werden die Metalle bezeichnet, die sehr korrosionsbeständig sind. Das bedeutet, dass sie unter alltäglichen Umgebungsbedingungen gar nicht oder nur sehr langsam oxidieren, sprich: rosten. Zu den Edelmetallen des Periodensystems zählen Gold und Silber sowie einige Platinmetalle, darunter Platin und Palladium. Zwar verfärbt sich Silber bei Raumtemperatur schwarz, die entstandene Schicht Silbersulfit ist jedoch sehr dünn und kann leicht wieder entfernt werden. Der Gegenstand erleidet dadurch keinen Schaden. Außerdem werden Edelmetalle durch Salzsäure nicht angegriffen. Aufgrund ihrer Langlebigkeit und wegen ihrer natürlichen Knappheit, welche die edlen Metalle so wertvoll macht, eignen sie sich hervorragend als Zahlungs- und Anlagemittel.

Verwendungszwecke der Edelmetalle

Der wichtigste Verwendungszweck für Edelmetalle liegt in der Schmuckindustrie. Vor allem Gold und Silber, aber auch Platin und Palladium werden zu Halsketten, Armbanduhren oder Ringen verarbeitet. Besonders Gold wird dabei in verschiedenen Legierungen verarbeitet, zum Beispiel:

  • Weißgold
  • Roségold
  • Gelbgold

Daneben eignen sie sich auch für den Einsatz in verschiedenen Industriesparten. Gold und Silber werden aufgrund ihrer hohen elektrischen Leitfähigkeit in der Elektroindustrie eingesetzt. Silber findet außerdem in der Medizin Verwendung, da es antibakterielle und fungizide Eigenschaften aufweist. Laborgegenstände werden häufig aus Platin gefertigt, weil es keine Flammenfärbung erzeugt. Palladium wird bei der Herstellung von Abgaskatalysatoren in Ottomotoren verwendet, da es sich als außerordentlich wirksamer Katalysator zur Beschleunigung chemischer Reaktionen bewiesen hat.

Edelmetalle als Wertanlage

Edelmetalle werden aufgrund ihres Wertes gerne als sichere Investitionen verwendet. Anleger kaufen zu diesem Zweck Gold, Silber, Platin oder Palladium in Form von Barren und Münzen. Zwar werfen Edelmetalle keine laufenden Gewinne ab, jedoch verlieren sie bei Inflation nicht an Wert. In Krisenzeiten steigt ihr Wert oft sogar an. Durch steigende bzw. fallende Kurse können Investoren bei einem Verkauf entweder Gewinne oder Verluste erzielen. Experten raten dazu, stets etwa zehn Prozent des Gesamtvermögens in Edelmetalle anzulegen.

Möchte man größere Summen in Edelmetalle zur Vermögensbildung anlegen, empfiehlt es sich, Gold zu kaufen anstelle von Silber. Denn legt man denselben Betrag in Silber an, bekommt man eine viel größere Menge des Metalls, weil sein Wert geringer ist als der von Gold. Große Mengen sind schwieriger zu lagern. Gold eignet sich außerdem sehr gut als langfristige Investition, da es nicht zu sehr von äußeren Einflüssen beeinflusst wird wie die anderen Edelmetalle. Silber unterliegt aufgrund seiner Stellung für die Industrie größeren Schwankungen. Weil es aber als Anlagealternative zu Gold gilt, bewegt sich der Silberkurs meist analog zum Goldkurs – nur mit etwas größeren Ausschlägen. Aufgrund des geringeren Wertes kann Silber in Notsituationen schneller verkauft werden als Gold. Auch bei einem Zusammenbruch einer Währung ist es sinnvoll Silber zum Kauf alltäglicher Produkte zu besitzen.

Platin und Palladium kommen ebenfalls in der Industrie in großen Mengen zum Einsatz. Als größter Abnehmer gilt die Automobilbranche. Deshalb ist der Preis für Platin und Palladium stets von diesem Wirtschaftssektor abhängig. Im Falle eines Wirtschaftsaufschwunges kann der Preis rasant steigen, analog dazu kann er aber auch sinken, wenn die Wirtschaft in einer Krise steckt. Platin und Palladium eignen sich deshalb, wenn man auf kurzfristigen Kapitalzuwachs aus ist.