Goldpreis und Zinsentwicklung – so beeinflussen sie einander

Die Goldpreisentwicklung ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Laut Expertentipps sollten Anleger beim Goldkauf vor allem die folgenden Dinge beachten:

  • Inflation
  • Aktienmarkt
  • Politische Ereignisse
  • Wirtschaftliche Krisen

Daneben spielt aber noch eine Vielzahl weiterer Faktoren eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Goldpreises, zum Beispiel die Zinsentwicklung. Wer in Edelmetalle investieren oder Gold verkaufen möchte, sollte alle Faktoren abwägen. 

Steigen die Zinsen, sinkt der Goldpreis

Der Zusammenhang von Goldpreis und Zinsentwicklung wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, welche Ziele ein Anleger mit einer Investition in der Regel verfolgt. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: 

  1. Gewinne: Durch ein cleveres Investment können Erträge erzielt werden
  2. Sicherheit: Durch die Investition in sichere Anlagemöglichkeiten reduzieren Anleger das Verlustrisiko durch Inflation und andere Faktoren

In Zeiten von hohen Zinsen können Investoren ohne großes Risiko laufende Gewinne erzielen. Für einen Anleger ist es immer erstrebenswert, wenn das Geld „für ihn arbeitet“. Was wie eine leere Phrase klingt, bewahrheitet sich in Zeiten hoher Zinsen durchaus. Dann können Anleger ihr Erspartes in Festgeld- oder anderen Konten anlegen und den Ertrag abwarten. Andere Anlagemöglichkeiten, die keine laufenden Gewinne einbringen, wie Edelmetalle, bleiben in diesen Zeiten auf der Strecke. Eine reduzierte Nachfrage hat auch sinkende Preise zur Folge. Damit bedingen hohe Zinsen unmittelbar einen fallenden Goldpreis. Auf der anderen Seite führen sinkende Zinsen meist dazu, dass der Goldpreis steigt, da Anleger in diesen Zeiten ihr Geld sicher angelegt wissen möchten.

Lohnt sich der Kauf von Gold trotzdem?

Sinkende Goldpreise schrecken viele Anleger davor ab, Edelmetalle zu kaufen. Zu hoch ist die Angst, dass die Preiskurve weiter nach unten zeigen wird und Verluste die Folge sind. Diese Angst ist jedoch unbegründet, denn wie die Vergangenheit gezeigt hat, steigt der Goldpreis stets wieder. Niedrige Goldpreise sollten daher keine Abschreckung für Anleger sein, sondern im Gegenteil eher zum Goldkauf animieren. Zum einen können so durch steigende Kurse Gewinne erzielt werden, zum anderen empfehlen Experten generell, einen Teil des Vermögens in Gold zu investieren, um sich gegen Krisen und Inflation abzusichern.

Auf der anderen Seite ist von einem Verkauf der eigenen Goldbestände während dieser Zeit abzuraten. Ein niedriger Kurs bedeutet im Umkehrschluss weniger Gewinn im Verkaufsfall. Viele Anleger geraten im Angesicht eines fallenden Goldkurses in Panik und stoßen ihren Bestand ab, um weitere Verluste zu vermeiden. Dies ist jedoch nicht ratsam, da die Kurse wieder steigen werden und dann höhere Gewinne erzielt werden können.

Kann der Goldpreis trotz erhöhter Zinsen steigen?

Dieses Szenario ist untypisch, aber nicht unmöglich. Grund dafür können andere Faktoren sein, die den Goldpreis beeinflussen und Investoren trotz hoher Zinsen veranlassen, Gold zu kaufen. So sorgte ein sinkender Dollarkurs im Jahr 2017 dafür, dass viele Privatpersonen Gold nachfragten, obwohl die US-Notenbank den Leitzins erhöht hatte. Das liegt daran, dass der Goldpreis in US-Dollar angeben wird und ein schwacher Dollar den Goldkauf für europäische Anleger interessant macht.

Fazit

Wer in Gold investieren möchte, muss viele verschiedene Variablen beachten. Da es eine unmittelbare Verbindung zwischen Goldpreis und Zinsentwicklung gibt, sollte man auch diesen Faktor mit einkalkulieren. Grundsätzlich macht eine Investition in Gold aber alleine aus Gründen der Vermögenssicherung und der Krisensicherheit Sinn.