Platinpreis sinkt durch Abgasskandal – woran liegt das?

Am 18. September 2015 wurde der Abgasskandal rund um den Automobilhersteller VW bekannt. Das Unternehmen hatte eine nicht genehmigte Abschaltungsvorrichtung in Dieselfahrzeuge eingebaut. Diese sorgten dafür, dass die Abgasnormen umgangen werden konnten. Experten sehen darin aber auch einen Zusammenhang mit den sinkenden Platinpreisen.

Welche Rolle spielt Platin in der Automobilindustrie?

Platin spielt für die Automobilindustrie eine wichtige Rolle. Etwa 40 Prozent des geförderten Platins wird in Autos verbaut. Damit kommt mehr als ein Drittel der Platinnachfrage aus der Fahrzeugindustrie, was den größten Sektor darstellt. Das Edelmetall wird aufgrund seiner Eigenschaften als Katalysator genutzt, wobei in Dieselmotoren weitaus mehr Platin verbaut wird, als in Ottomotoren. Dadurch ist der Platinpreis unmittelbar an die Automobilindustrie gekoppelt.

Welche Auswirkungen hat der Abgasskandal auf den Platinpreis?

Unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Skandals sank der Platinpreis um fünf Prozent. Das liegt nicht an der Krise selbst, sondern an den Reaktionen der Käufer. Auf den Schock, den der Skandal in der Bevölkerung verursachte, folgte ein Einbruch der Verkaufszahlen. Werden weniger Autos verkauft, müssen auch weniger produziert werden, was zwangsläufig zu einem Rückgang der benötigten Platinmenge führt. Das hat wiederum einen sinkenden Platinpreis zur Folge.

Auch in Zukunft sind die Auswirkungen des Abgasskandals noch zu spüren

Experten gehen davon aus, dass der Abgasskandal den Platinpreis auch in Zukunft drücken wird. Der Skandal hat nämlich weltweite Diskussionen um die Verbrennungsmotoren entfacht, was bei den Käufern bei Skepsis sorgt. Besonders die Verkaufszahlen von Dieselfahrzeugen leiden darunter. Auf unter 50 Prozent sind die Neuzulassungen in Europa gesunken. Das setzt den Platinpreis nach wie vor unter Druck. Ein Ende ist bisher nicht zu erwarten.

Chance für Anleger

Wie Gold und Silber wird auch Platin als Anlagemetall gehandelt. Sein Tief bietet Anlegern neue Möglichkeiten. Zum einen kann es Sinn machen, jetzt Platin zu kaufen. Im Moment kann das grauschimmernde Edelmetall günstig gekauft werden. Obwohl es in unmittelbarer Zukunft nicht so aussieht, so wird sich der Platinpreis von seinem Tief erholen. Dann können Investoren von den steigenden Kursen profitieren. Auf der anderen Seite empfehlen Experten, Palladium zu kaufen. Da das Schwester-Metall vor allem in Ottomotoren verbaut wird, könnte es als Sieger aus dem Diesel-Skandal hervorgehen. Hier kann der Investor mit kurzfristigen Gewinnen rechnen.