Mit Blattgold basteln: Gegenstände einfach selbst vergolden

Goldene Dekorationselemente, die kein Vermögen kosten, selbst hergestellt werden können und wie echtes Gold wirken? Mit Blattgold basteln macht’s möglich.
Der Fantasie sind beim Basteln mit Blattgold kaum Grenzen gesetzt. Sie können es nutzen, um Dekoratives zu vergolden wie
  • Tapeten
  • Bilderrahmen
  • Figuren
  • Blumenvasen
  • Weihnachtskugeln
  • Bilder
Auch Büchern, Mobiliar oder Stuck verleihen Sie mit den hauchdünnen Goldblättchen einen edlen Anschein.
Ideal ist die dünne Folie, um eigentlich unspektakulären Alltagsgegenständen einen besonderen Pep zu verleihen, gerade wenn es sich um einfarbige Materialien wie Ton oder Beton handelt.
Konkrete Ideen, Dinge mit Blattgold aufzuwerten, sind etwa:
  • aus alten Weihnachtskugeln, an denen man sich satt gesehen hat, moderne, zweifarbige Deko für den Christbaum zu machen
  • schlichte Ton-Blumentöpfe mit goldfarbenen Mustern zu individualisieren
  • Einladungskarten mit goldenem Rand besonders exklusiv erscheinen zu lassen
Aber auch völlig Neues lässt sich mit Blattgold basteln, zum Beispiel indem man es beim Malen eines Bildes mit Acrylfarbe verwendet. Auf die Farbe gebröseltes Blattgold lässt das Gemälde besonders edel erscheinen. Schon der berühmte Jugendstil-Maler Gustav Klimt arbeitete in seiner „Goldenen Periode“, in der auch sein bekanntestes Werk „Der Kuß“ entstand, mit Blattgold.

Wissenswertes zu Blattgold

Blattgold ist eine aus reinem Gold hergestellte dünne Folie, die sich bestens zum Basteln eignet. Hergestellt wird sie, indem Goldbarren zu Tausenden feinen Goldblättern verarbeitet werden. Das Gold wird eingeschmolzen, gewalzt, geschnitten, gestapelt und dann auf seine endgültige Dicke gehämmert.
Blattgold erhält man meist als kleines Heftchen von etwa 8 x 8 Zentimetern mit einzelnen Blättern. Damit diese nicht aneinander haften bleiben, sind sie durch Trennpapier aus Seide separiert. Der Preis variiert je nach Stärke und Anwendungszweck und liegt zwischen 0,50 bis 1,50 Euro pro Blatt. Sie können es in Läden für Bastelbedarf, spezialisierten Lebensmittelläden oder bei Online-Händlern kaufen. Blattgold gibt es in verschiedenen Stärken, diese wirken sich auf Haltbarkeit und Klebekraft aus. Umso dicker das Blatt, desto mehr Klebekraft wird benötigt.
Zum Basteln ist Blattgold ideal, denn es lässt sich auf viele verschiedene Materialien aufbringen, schmiegt sich leicht jeglichen Formen an und lässt sich individuell zuschneiden. Wer kein Fan von Gold ist, kann auch zu Blattkupfer oder Blattsilber greifen.
Blattgold ist sehr beständig – selbst gegen Wind und Wetter – und kann deshalb auch für das Vergolden im Außenbereich verwendet werden. Es verliert nicht seine Form, rostet und verschmutzt nicht und Risse sind selten. Allerdings ist es nicht immun gegen mechanische Einflüsse, wie etwa pickende Vögel oder Hagel. Bei der Auswahl des Blattgolds zum Basteln im Außenbereich sollten Sie auf die richtige Karat-Zahl und die entsprechende Witterungsbeständigkeit achten. Dann kann es jahrzehntelang halten.

Was braucht man zum Basteln mit Blattgold?

Mit Blattgold basteln erfordert nicht viel Übung. Neben etwas Geduld und Fingerspitzengefühl benötigen Sie folgende Utensilien, die Sie in Läden für Bastelbedarf erhalten:
  • Blattgold
  • ein Messer zur Entnahme des Blattgolds (Vergoldermesser)
  • Anlegemilch oder Anlegeöl (auch Mixtion genannt)
  • einen Pinsel zum Auftragen der Anlegemilch
  • einen Vergolder-Pinsel
Mit dem Messer entnehmen Sie die Goldfolie vorsichtig aus dem Heft, denn durch Berührung mit den Fingern würde es zerreißen.
Die Mixtion dient als Klebemittel zwischen zu vergoldender Oberfläche und Blattgold.
Das einzelne Blatt tragen Sie anschließend mit dem Vergolder-Pinsel auf. Dieser spezielle Pinsel sorgt dafür, dass sich das Blattgold perfekt an die Oberfläche anschmiegt und verhindert, dass das Blattgold beschädigt wird.

Anleitung: Basteln mit Blattgold Schritt für Schritt

Legen Sie Ihre Materialien bereit, um Blattgold auf Gegenstände im Innen- oder Außenbereich aufzutragen.
  1. Stellen Sie sicher, dass die Fläche, die Sie vergolden möchten, sauber, d. h. frei von Staub und Fett ist.
  2. Tragen Sie nun die Anlegemilch, also den Kleber für das Blattgold, mit einem Pinsel auf die gesamte zu vergoldende Fläche auf. Vermeiden Sie dabei, dass Nasen entstehen.
  3. Lassen Sie die Anlegemilch klebrig werden. Wie lange das dauert, erfahren Sie auf den Angaben des verwendeten Produkts.
  4. Entnehmen Sie dem Block dann ein Blatt Gold mit dem Messer und schneiden Sie es gegebenenfalls auf einer Leder-Unterlage zurecht.
  5. Laden Sie nun den Vergolder-Pinsel elektrostatisch auf, etwa indem Sie ihn durch Ihre Haare fahren.
  6. Nehmen Sie ein Blatt Gold mit dem aufgeladenen Pinsel auf und positionieren Sie es auf der vorbereiteten Fläche.
  7. Streichen Sie das Blattgold mit dem Pinsel glatt und drücken Sie es leicht an.

Welche Materialien eigenen sich zum Vergolden?

Mit dem Blattmetall können Sie vielfältige Materialien vergolden, darunter Holz, Beton, Stein oder Glas. Der Untergrund darf nur nicht saugfähig sein. Deshalb sind großporiges Holz, Papier oder Sandstein zum Vergolden ungeeignet.
Besonders die Kombination aus warmem, lebendigem Holz und edlem, glänzendem Gold ist beliebt. Beim Vergolden von Holz sollten Sie auf Transferfolie setzen. Dieses wurde durch Druck auf Trägerpapier gepresst. Anders als beim Blattgold dient das Seidenpapier hier also nicht lediglich dazu, die einzelnen Blätter voneinander zu trennen, sondern wird gemeinsam mit dem Blatt entnommen. Transfergold vereinfacht das Auftragen des Golds und kann mit den Fingern aus dem Heft entnommen werden.
Übrigens: Blattgold gibt es nicht nur zum Basteln. Mit essbarem Blattgold verleihen Sie Speisen einen Hauch von Extravaganz.