Münzen - Unterschiede zwischen Anlage- und Sammlermünze?

Anlage- und Sammlermünze – Worin liegt der Unterschied?

Die ersten Münzen, die als Zahlungsmittel dienten, wurden bereits um 650 v. Chr. geprägt. Seit dieser Zeit wurden auf der ganzen Welt die verschiedensten Münzen herausgeben. Heute dienen sie aber nicht mehr nur als tägliches Zahlungsmittel. Gold-, Silber-, Platin- und Palladiummünzen werden aufgrund ihres Edelmetallwertes gerne als Geldanlage gekauft. Daneben gibt es auch Münzen, die besonders bei Sammlern heiß begehrt sind. Dabei handelt es sich meist um spezielle Sonderprägungen. Doch welche Münzen eignen sich als Geldanlage und welche sind eher für Sammler interessant?

Das macht eine Anlagemünze aus

Anlagemünzen, auch Bullionmünzen genannt, zeichnen sich dadurch aus, dass sie über einen hohen Materialwert verfügen. Dieser übersteigt den aufgeprägten Nennwert der Münze in der Regel um ein Vielfaches. Das bedeutet, dass Anlagemünzen üblicherweise zwar Teil einer aktuellen Währung sind, ihr wahrer Wert aber in dem verwendeten Edelmetall liegt. Durch das Steigen bzw. Fallen des jeweiligen Edelmetallkurses ändert sich der Wert der Münze, der Anleger kann somit Gewinne, aber auch Verluste erzielen. Investoren schätzen die Anlagemünzen vor allem aber auch deshalb, weil sie ihren Wert auch im Falle einer Inflation oder Krise nicht gänzlich verlieren werden. Sie können auch dann noch als Zahlungsmittel dienen.

Die Frage, in welche Anlagemünzen am besten investiert werden sollte, kann nicht ohne weiteres beantwortet werden. Mit den gängigsten Bullionmünzen wie der Maple Leaf, der Wiener Philharmoniker oder der Krügerrand kann ein Investor aber nichts falsch machen. Eine Übersicht über die wichtigsten Anlagemünzen finden Sie hier.

Diese Eigenschaften besitzt eine Sammlermünze

Immer wieder werden Sondermünzen geprägt, die besonders bei Sammlern sehr beliebt sind. Sie sind in erster Linie nicht als Umlaufmünzen, sondern für den Verkauf an Münzsammler vorgesehen. Besonders beliebt sind die sogenannten Gedenkmünzen, die durch ihr Motiv an denkwürdige Ereignisse oder Personen erinnern sollen. Ein Beispiel aus der Bundesrepublik Deutschland stellt die im Jahre 2015 herausgegebene 25 Euro Münze zum Jahrestag der Deutschen Einheit dar.

Sammlermünzen dienen in erster Linie als Erinnerungsstücke und sind für eine Anlage eher weniger geeignet. Denn im Gegensatz zu diesen liegt der Materialwert hier in der Regel deutlich unter dem aufgedruckten Nennwert. Beim Erwerb einer Gedenkmünze muss der Käufer meist den Sammlerwert bezahlen, beim Weiterverkauf ist ihm dieser jedoch nicht garantiert. Die hohen Auflagen der Gedenkmünzen, die genannte 25 Euro Münze wurde über zwei Millionen mal geprägt, machen es zudem unwahrscheinlich, dass der Sammlerwert solcher Stücke in den nächsten Jahren erheblich steigt. Wer ein wirklich exklusives Stück ergattern möchte, sollte auf den Erhaltungsgrad der Münze achten. Besonders wertvoll sind die Münzen mit dem Erhaltungsgrad „Polierte Platte“. Auch bei diesen ist ein kurzfristiger Wertgewinn jedoch unwahrscheinlich. Gedenkmünzen sind also vor allem für Hobbysammler geeignet.

Sammlermünzen als Wertanalage?

Tatsächlich gibt es aber auch Sammlermünzen, die sich durchaus als Wertanlage eignen. Dabei handelt es sich vor allem um historische Münzen. Alte preußische Münzen beispielsweise können bei Auktionen teilweise hohe Gewinne erzielen. Entscheidend bei diesen Münzen ist natürlich auch der Materialwert. Da früher oft Kurantmünzen geprägt wurden, das bedeutet, dass der Wert der Münze durch ihren Materialwert gedeckt wurde, sind die Metallwerte von historischen Münzen auch heute oft noch sehr hoch. Einen noch höheren Stellenwert nehmen üblicherweise aber Eigenschaften wie Auflage, Jahrgang und Erhaltungsgrad ein. Die Gewinne sind aber auch abhängig von Trends und Flauten auf dem Münzmarkt, mal sind beispielsweise Münzen aus dem alten Griechenland beliebter, mal schreit der Markt nach Münzen aus der österreich-ungarischen Monarchie. Wer sich auf das Sammeln und Verkaufen von historischen Münzen konzentrieren möchte, sollte allerdings beachten, dass sich diese meist nur langfristig mit Gewinn verkaufen lassen. Geduld ist hier also eine Grundvoraussetzung. Auch muss der Sammler damit rechnen, dass der Wert der Münze immer wieder unter den Materialwert fallen kann. Zudem sollte beachtet werden, dass historische Münzen, die sich in einem guten Zustand befinden, immer seltener werden.

Um kein Opfer von Fälschungen zu werden, sollten Sammlermünzen, wie Anlagemünzen auch, nur von seriösen Münzhändlern erworben werden. Eine Auswahl an Sammlermünzen finden Sie beispielsweise in unserem Online-Shop unter der Rubrik Einzelstücke.

Verschiedene Münzenarten auf einem Blick

 

Wenn Sie von den vielen Fachbegriffen für die verschiedenen Münzen etwas verwirrt sind, finden Sie in der folgenden Tabelle noch einmal verschiedene Münzarten auf einem Blick:

Bildschirmfoto-2017-09-29-um-10-52-13