Trumps Handelskrieg und seine Auswirkungen auf die Goldpreisentwicklung

Der Handelsstreit der Vereinigten Staaten droht zu eskalieren. Nachdem die US-Regierung und Brüssel sich gegenseitig mit verschiedenen Strafzöllen belegt haben, fürchten Wirtschaftsexperten, dass sich der Handelskrieg weiter hochschaukeln könnte. Einige wirtschaftliche Konsequenzen zog der Konflikt bereits nach sich. So hat beispielsweise der Motorradhersteller Harley Davidson angekündigt, seine Produktion nach Asien zu verlegen. Weitere Unternehmen könnten diesem Beispiel folgen. Für Anleger bietet die Krise viele Risiken, aber auch Chancen, wie zum Beispiel die Goldpreisentwicklung zeigt.

Hintergründe und Verlauf des Handelskriegs

Der Begriff „Handelskrieg“ bezeichnet ursprünglich das Stören der feindlichen Wirtschaft in einer kriegerischen Auseinandersetzung. Darunter fallen vor allem Seeblockaden und die Zerstörung von Nachschubrouten. Mittlerweile hat sich der Begriff jedoch gewandelt. Statt eines tatsächlichen kriegerischen Konflikts werden darunter heute politische Maßnahmen verstanden, die zur Stärkung der eigenen Volkswirtschaft oder zur Bestrafung eines anderen Staates genutzt werden.

Der aktuelle Handelskrieg, der von den Vereinigten Staaten ausgeht, wurde von US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Monaten immer wieder angedroht. Betroffen sind vor allem folgende Staaten:

  • Die EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland
  • Kanada
  • Mexiko
  • China

Als Rechtfertigung wurden verschiedene Gründe wie der Diebstahl geistigen Eigentums durch die Chinesen oder unfaire Einfuhrzölle in Europa aufgeführt. Grundsätzlich verlangt Trump eine faire Behandlung von US-Unternehmen im Ausland. Dies ist seiner Meinung nach aktuell nicht gegeben. Aus diesem Grund traten am 1. Juni 2018 Strafzölle für Aluminium und Stahl in Kraft. Das ließen sich die betroffenen Staaten allerdings nicht bieten und erlegten als Vergeltungsmaßnahme ihrerseits den Vereinigten Staaten Sonderzölle auf verschiedene Güter auf. Ein weiteres Verhängen von Strafzöllen und eine Eskalation der Situation könnten für alle beteiligten Nationen verheerende wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.

Gold kaufen in wirtschaftlichen Krisen

Ereignisse wie Kriege oder politische Krisen haben in der Vergangenheit den Goldpreis stets ansteigen lassen. Das liegt daran, dass Anleger in diesen Zeiten um ihr Geld fürchten und sich statt risikoreichen Investments lieber für eine sichere Investition entscheiden. Sie wählen dann gerne Goldbarren, da sie sich stets als krisenbeständige und vor der Inflation geschützte Anlage bewiesen haben. Gleiches gilt auch für wirtschaftliche Notstände, wie er aktuell vorliegt. Andere Anlagemöglichkeiten, allen voran der Aktienmarkt, zeigen dann ein erhöhtes Verlustpotential. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Anleger für eine Investition in Gold.

Wie gestaltet sich die Goldpreisentwicklung im Verlauf der Krise?

Besonders die unsichere Situation auf dem Aktienmarkt trieb nach der Bekanntgabe der Strafzölle mehr und mehr Anleger in die Arme des Edelmetalls. Das hatte einen Kursanstieg zur Folge. Experten erwarten, dass sich dieser Trend in Zukunft verstärken wird. Unterstützt werden könnte er von steigenden Öl-Preisen und einer erhöhten Inflationsrate. Entscheidend ist aber auch, wie sich der Greenback entwickeln wird. Ein erhöhter Dollar-Kurs könnte der starken Goldpreisentwicklung entgegenwirken. Allgemein ist jedoch zu erwarten, dass der Dollar im Verlauf von Trumps Handelskrieg an Wert verlieren wird. Das könnte wiederum der Goldpreisentwicklung zugutekommen. Denn da der Goldpreis in US-Dollar angegeben wird, sorgt ein schwacher Kurs dafür, dass Gold für europäische Anleger interessanter wird.

Fazit

Eine Entspannung des Handelskriegs rund um die USA ist derzeit nicht in Sicht. Die drohenden wirtschaftlichen Folgen sorgen für Unsicherheit bei Geldanlegern. Sie sehnen sich nach Sicherheit. Die kann ihnen wiederum Gold liefern, das in Krisenzeiten meist an Wert gewinnt. Eine entsprechende Goldpreisentwicklung ist auch im Verlauf des Handelskrieges zu erwarten. Das würde insbesondere dann gelten, wenn der Dollarkurs sinken würde.