Was ist Katzengold?

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Es könnte zum Beispiel Katzengold sein. Denn es sieht dem begehrten Edelmetall ziemlich ähnlich. Um echtes Gold handelt es sich dabei aber nicht.
Pyrit – so sein eigentlicher Name – gehört zur Klasse der Sulfide und Sulfosalze und besteht aus Eisen und Schwefel. Auch winzige Spuren von Gold und Silber können in Pyrit enthalten sein. Bisher wurde es an über 40.000 Orten weltweit gefunden, auch als Bestandteil zahlreicher Gesteine.
Trotz des Namens und der ähnlichen Farbe unterscheiden sich die beiden Materialien jedoch sehr. Katzengold ist ein Mineral, Gold ein Edelmetall. Als Erzmineral hat Pyrit eine Dichte von 5g/cm³, bei Gold liegt sie zwischen 15 und 19 g/cm³. Pyrit kommt sehr häufig vor, Gold ist selten. Entsprechend günstig ist Katzengold zu kaufen.

Warum nennt man Pyrit auch Katzengold?

Umgangssprachlich hat sich für Pyrit schon vor sehr langer Zeit der Name Katzengold eingebürgert. Bereits im 12. Jahrhundert verwendeten Menschen diesen Begriff. Er sollte klarmachen, dass es sich um unechtes Gold handelt.
Woher der Begriff Katzengold kommt, ist nicht endgültig geklärt. Mit den verspielten Haustieren hat er aber nichts zu tun. Man geht davon aus, dass das Wort vom althochdeutschen Kazzungold abgeleitet wurde, was „goldgelbes Kirschharz“ bedeutet. Ein Material also, das ebenso golden schimmert, aber kein echtes Gold ist.
Neben Katzengold werden für Pyrit gelegentlich auch folgende Namen gebraucht:
  • Narrengold
  • Eisenkies
  • Schwefelkies

Verwendungszwecke von Katzengold

Katzengold war das Feuerzeug der Steinzeit und deshalb sehr begehrt. Der Name Pyrit kommt vom griechischen Wort für Feuer bzw. Feuerstein. Heute hingegen wird Pyrit hauptsächlich als Rohstoff verwendet, unter anderem zur Herstellung von Schwefelsäure oder Stahl.
Katzengold war bereits im 9. Jahrhundert ein beliebter Zahnschmuck bei den Maya. Inzwischen gilt es als Trauerschmuck, wird aber auch zu anderen Gelegenheiten getragen. Dann meist in seiner natürlichen Form, zum Beispiel als Anhänger oder Amulett. Eine große Rolle spielt Katzengold in der Schmuckherstellung jedoch nicht, da das harte, kaum formbare Mineral schwer zu verarbeiten ist. Zudem ist Pyritstein sehr empfindlich gegenüber Wärme und Säuren und daher nicht ideal zum Tragen am Körper.
Schöne Pyrit-Steine werden hauptsächlich von Mineraliensammlern und Hobby-Geologen geschätzt. Gut ausgebildete Kristalle (die über 15 cm groß sein können) und pyritisierte Fossilien sind als Sammlerobjekte begehrt.
Nach einem erfolgreichen Forschungsprojekt könnten sich womöglich bald neue Verwendungszwecke für Pyrit auftun. Wissenschaftler haben es geschafft, Pyrit magnetisch werden zu lassen. Zum ersten Mal konnte ein vollkommen nichtmagnetisches Material so mithilfe von Elektrizität magnetisch gemacht werden. Magnetisches Katzengold könnte etwa in Solarzellen eingesetzt werden.

Pyrit und Gold unterscheiden

Gold und Katzengold sehen sich auf den ersten Blick und in den Augen von Laien ähnlich, aber die Unterschiede sind gewaltig und lassen sich relativ einfach feststellen.
Diese Eigenschaften geben Aufschluss, ob es sich um Pyrit oder echtes Gold handelt:
  1. Struktur: Pyrit tritt meist als Kristall auf, Gold hingegen selten.
  2. Strichfarbe: Für den Strichtest wird Pyrit auf einem härteren Material, etwa Keramik, gestrichen. Pyrit ergibt einen dunkelgrauen Strich, bei Gold kommen goldene Partikel zum Vorschein.
  3. Härtegrad: Da Gold weniger hart ist als Pyrit, kann es mit einem Messer geritzt werden.
  4. Haltbarkeit: Katzengold kann zerfallen oder verwittern, echtes Gold nicht.
  5. Hitze: Während Gold sich ab einer bestimmten Hitze verflüssigt, verbrennt Pyrit.
  6. Geruch: Wird Katzengold mit einer Stahlfeile abgerieben, kann es Funken schlagen und riecht schwefelig.
Nicht aussagekräftig genug, um Katzengold eindeutig von Gold unterscheiden zu können, sind Gewicht und Farbe. Irisierende Farben und blinde Flächen deuten auf Pyrit hin. Gold ist als Schmuck jedoch meistens legiert und verändert dabei auch seine Farbe (Weiß-, Gelb- oder Rosegold).
Pyrit und Gold mögen sich ähnlich sehen, aber die beiden Materialien sind grundverschieden und lassen sich deshalb auch für Laien relativ schnell unterscheiden.