Briefmarken vs. Münzen: Was lohnt sich mehr für die Geldanlage?


Briefmarken vs. Münzen, Philatelie vs. Numismatik, Postwertzeichen vs. Zahlungsmittel: Was ist eigentlich besser, wenn man mit Sammelobjekten eine Wertanlage schaffen möchte?
Beide Gruppen werden regelmäßig mit neuem Sammelobjekten mit verschiedenen Motiven aus Kategorien wie Geschichte, Kunst oder Literatur versorgt. Jedes Jahr werden Münzsammler von der Bundesbank mit zahlreichen neuen Gedenk- und Sondermünzen verwöhnt. Das Bundesministerium für Finanzen gibt ebenso jährlich rund 50 Sonderbriefmarken in Auftrag. Der Unterschied: Die Briefmarken werden nicht nur gesammelt, sondern tatsächlich auch auf Post verwendet. Die Sondermünzen kommen hingegen nie in Umlauf, obwohl sie gesetzliches Zahlungsmittel sind.
Zweifellos werden Briefmarken und Münzen gerne gesammelt, aber was sagen die Fakten im Vergleich Briefmarken vs. Münzen, wenn es um den finanziellen Wert solcher Sammlungen geht?

Briefmarken als Wertanlage

  • Vorteile: Die Vorteile von Briefmarken sind, dass die Preise niedriger sind als in der Philatelie und dass es noch einige begehrte Briefmarken gibt, darunter solche aus der Zeit der Hyperinflation im Deutschen Reich. Gestempelte Exemplare können mehrere hundert Euro einbringen. Außerdem sind Briefmarken aus der Mitte des letzten Jahrhunderts aus China und Indien als Geldanlage geeignet. Ebenso wie Marken aus dem ehemaligen Ostblock und der arabischen Halbinsel.
  • Nachteile: Selbst der Präsident des Bundesverbands des Deutschen Briefmarkenhandels bezeichnet Briefmarken als alternative Geldanlage als hochspekulativ und eher weniger geeignet. Denn niemand könne das Ergebnis im Auktionshaus vorhersehen.
Außerdem ist die Philatelie in Deutschland auf dem absteigenden Ast. Es gibt immer weniger Sammlerinnen und Sammler, während die Anzahl der Briefmarken stetig zunimmt. Selbst fünfzig Jahre alte Marken sind heute Massenware – auch solche aus dem Ausland. In anderen Ländern hingegen ist die Binnennachfrage gestiegen, weil sich dort Menschen aufgrund positiver wirtschaftlicher Entwicklung nun ein solches Hobby leisten können.
Im Kampf Briefmarken vs. Münzen gibt es aber zu beachten: Damit Briefmarken als Wertanlage funktionieren, sollten sie in einem sehr guten Zustand sein. Das bedeutet:
  • die Zahnung ist vollständig
  • der Stempel eindeutig identifizierbar
  • der Stempel ist sauber geschlagen
Wer Einzelmarken oder eine Sammlung über einen Fachhändler verkaufen will, muss allerdings wissen, dass dieser einen Abschlag berechnet. Für vollständige Briefmarken-Sammlungen aller Briefmarken der Bundesrepublik seit 1949 in gutem Zustand bekommt man heute höchstens 1 100 Euro.
Um nennenswerte Summen zu erzielen, müssen die Briefmarken einzigartig oder sehr selten sein. Das können zum Beispiel auch Fehldrucke sein. Generell sind gestempelte Briefmarken wertvoller, weil sie seltener sind.
Briefmarken sind inzwischen also als Wertanlage überholt, weil das Angebot die Nachfrage übersteigt. Wer mit Briefmarken Geld verdienen will, muss sich sehr gut auskennen und viel Zeit investieren. So viel zu den Briefmarken. Doch wie stehen Münzen im Kampf Briefmarken vs. Münzen?

Münzen als Wertanlage

Münzen sind als Geldanlage verbreiteter. Mehrere Faktoren sind ausschlaggebend darüber, wie viel Goldmünzen oder Silbermünzen wert sind:
  • Wie oft gibt es die Münze?
  • Wie viele Sammler sind auf dem jeweiligen Gebiet aktiv?
  • Wie gut erhalten ist die Münze?
Um diese Fragen korrekt beantworten und die Münze dann richtig einzuordnen zu können, braucht es einiges an Sachverstand und Marktkenntnis. Für konkrete Aussagen über den Wert einer Münze sollte man eine Schätzung von einem seriösen Händler einholen.
Die Online-Aktionsplattform eBay ist ein beliebter Ort für Münzsammler. Für seltene Münzen bestimmter Kategorien wird hier gelegentlich viel Geld gelassen. So zum Beispiel für die erste 5-Mark-Gedenkmünze der Bundesrepublik. Während der Umtausch bei der Bundesbank nur 2,50 Euro ergeben hätte, ging sie bei eBay für über 250 Euro weg.
Bei Münzen gibt es zwar Wertzuwachs, allerdings keine nennenswerte Rendite. In diesem Punkt gibt es ein Unentschieden bei Frage: Briefmarken vs. Münzen?
Man unterscheidet zwischen Anlagemünzen (auch Bullionmünzen genannt) und Sammlermünzen. Anlagemünzen sind Goldmünzen oder Silbermünzen, deren Wert sich aus dem jeweiligen Edelmetallkurs ergibt. Sondermünzen bzw. Gedenkmünzen oder auch Medaillen sind eher für Sammler, nicht jedoch als Wertanlage gedacht. Um hier eine Wertsteigerung zu erzielen, muss man sich sehr intensiv und langfristig mit der Materie beschäftigen.

Briefmarken vs. Münzen: Vorteile von Münzen überwiegen

Briefmarken und Münzen sind beide weniger als Geldanlage und mehr als Hobby zu empfehlen. Beide besitzen mindestens den Nominalwert, der in der Regel gering ist.
Zu den Vorteilen von Münzen gehört, dass sie leichter aufzubewahren sind. Außerdem ist die Philatelie im Vergleich zur Numismatik aufwändiger. Für Briefmarken und Münzen gilt: Seltenheit bestimmt den Wert.