Wie kann man Silber auf Echtheit prüfen?

Wie bei vielen Edelmetallen besteht leider auch bei Silber die Gefahr, Fälschungen angedreht zu bekommen. Es gibt jedoch mehrere Methoden, um Silber auf Echtheit zu prüfen. Einige können ohne großen Aufwand durchgeführt werden, andere erfordern spezielles Equipment und lohnen sich daher eher nicht für Privatpersonen. Die Echtheitstest unterscheiden sich in ihrer Aussagekraft und hinsichtlich der Objekte, die damit getestet werden können.

Keine dieser Prüfungen gibt allein absolute Sicherheit über die Echtheit von Silber. Nur durch die Kombination mehrerer Tests können Sie eine verlässliche Aussage treffen, ob es sich bei Ihrem Prüfling um echtes Silber handelt.

Schon durch eine Augenscheinprüfung können Sie falsches Silber erkennen. Denn Silber wird in Serie produziert. Objekte aus dem gleichen Jahrgang und vom selben Hersteller haben daher ein einheitliches Erscheinungsbild Vergleichen Sie Münzen und Barren mit einer Vorlage, also einem bewiesen echten Silberstück.

Begutachten Sie Farbe und Beschichtung von Münzen, den Gesamteindruck des Münzbildes und des Randes. Schon kleine Abweichungen können auf gefälschtes Silber hinweisen.

Bei Silberbarren sollten Sie das Herstellerzertifikat beachten. Vergleichen Sie in der Sichtkontrolle das Prägebild und die Oberfläche mit anderen Barren des Herstellers und prüfen Sie die Seriennummer.

Echtes Silber hat stets einen Feingehaltsstempel. Diese dreistellige Nummer gibt den Silberanteil in Promille an. Bei Sterlingsilber ist das etwa 925, bei Münzsilber eine 800er-oder 900er-Nummer. Durch diese Prägung können Sie auch die Echtheit von Schmuck, etwa einer Silberkette, prüfen. Schmuck zwischen 585 und 999 kommt aus einer Goldschmiede, industriell hergestellter Schmuck hat einen Feingehalt von 333 bis 750. Allerdings bedeutet eine fehlende Prägung nicht zwingend, dass es sich um eine Fälschung handelt.

Historische Geräte und Schaustücke aus Silber haben oft einen Stempel, auch Silberpunze genannt. Dieser kann in vielen Formen auftreten. Ein Händlerstempel auf dem Edelmetall ist besonders aussagekräftig. Weitere Erkennungsmerkmale für eine Deutsche Reichsstempelung sind die Kaiserkrone, ein Halbmond und der Feinheitsgrad.

International gibt es u. a. folgende Silberpunzen:

Für drei weitere Wege, um Silber auf Echtheit zu testen, benötigen Sie relativ kostengünstige Hilfsmittel.

Dieser Test ist denkbar einfach durchzuführen, denn Silber ist nicht magnetisch. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Silberfälschungen können nämlich aus nicht-magnetischen Metallen sein. Deshalb ist der Magnettest allein nicht unbedingt aussagekräftig.

Silbermünzen oder -barren zu messen und zu wiegen ist eine weitere einfache Methode der Echtheitsprüfung. Was steckt dahinter? Silber und Silberlegierungen haben eine bekannte spezifische Dichte, aus der sich ein bestimmtes Verhältnis von Maße und Gewicht ergibt. Das einpunzierte Gewicht muss innerhalb der zulässigen Toleranzgrenzen mit dem tatsächlichen Barrengewicht übereinstimmen. Für diesen Echtheitstest benötigen Sie eine Feinwaage beziehungsweise einen digitalen Messschieber.

Der Tauchwägung (auch Wassertest) liegt die Tatsache zugrunde, dass ein Körper scheinbar Gewicht verliert, wenn er sich im Wasser befindet. Dieser Gewichtsverlust entspricht dem Gewicht des durch den Körper verdrängten Wassers. Die Differenz zwischen dem Gewicht des Silbers außerhalb des Wassers und seinem Gewicht im Wasser gibt Aufschluss über sein Volumen und spezifisches Gewicht (das Gewicht relativ zum Volumen). Allerdings müssen für diese Methode Feinheitsgehalt und genaue Zusammensetzung des Prüflings bekannt sein.

Für die chemische Analyse von Silber – auch Säuretest genannt – müssen Sie ein Säureprüfset anschaffen. Kratzen Sie eine kleine Stelle des Silbers an und geben Sie dann einen Tropfen der Säure darauf. Anhand der Farbe, die das Metall annimmt, können Sie erkennen, ob und um welches Silber es sich handelt:

Ergeben sich andere Farben, handelt es sich um nicht-silberne Materialien wie Blei (gelb), Bronze (dunkelbraun) oder Zinn (blau).

Neben den genannten, vergleichsweise simplen Tests gibt es auch eine Reihe anspruchsvollerer Analysen, um die Echtheit von Silber zu testen. Sie lohnen sich für Privatanwender aufgrund des Anschaffungswerts der benötigten Gerätschaften jedoch kaum.

Für die Röntgenfluoreszenzanalyse (kurz RFA) benötigen Sie ein Röntgenfluoreszenzspektrometer. Damit wird der Prüfling mit Röntgenstrahlen beschossen. Das Spektrometer analysiert die metallische Zusammensetzung des Objekts. Allerdings wird nur die Oberfläche geprüft, deshalb sollte das Ergebnis dieses Tests mit einem weiteren Verfahren verifiziert werden.

Die Ultraschallanalyse basiert auf der Tatsache, dass sich Schall in verschiedenen Elementen mit einer bestimmten Geschwindigkeit fortsetzt, bei Silber 3600m/s. Beim Ultraschalltest wird das gesamte Objekt untersucht und jegliche Silberprodukte können getestet werden.

Außerdem können Sie mit einem Leitfähigkeitsmessgerät das gesamte Volumen eines Silberprodukts anhand ihrer elektrischen Leitfähigkeit eindeutig auf Echtheit prüfen.

Damit Sie sich später nicht ärgern, auf einen Betrüger hereingefallen zu sein, sollten Sie bereits vor dem Kauf stets das angebotene Silber kritisch beäugen. Der gesunde Menschenverstand hilft Ihnen hier weiter. Silber ist ein Edelmetall und hat einen entsprechenden Preis. Wird es Ihnen zu günstig angeboten, handelt es vermutlich nicht um echtes Silber. Beziehen Sie Silberschmuck, -münzen und -barren deshalb nur von seriösen Händlern.