Kunst als Wertanlage: Ein Traum für Investoren?

Nicht nur Kunstkenner und –freunde interessieren sich für Kunst als Wertanlage. Mittlerweile sieht sich auch der durchschnittliche Anleger nach Alternativen zu Aktien oder Immobilien um. Doch wie lohnenswert ist ein Investment in Gemälde, Skulpturen etc.?
Kann man auch als Kunstlaie in diesem Bereich Geld verdienen? Möglich ist es, allerdings macht es die Branche Einsteigern nicht gerade leicht.


Bietet Kunst als Geldanlage hohe Renditen?

Kunst als Wertanlage gilt mittlerweile vielen als Geheimtipp. Tatsächlich übersteigen die Renditen von Kunstwerken die anderer Anlageformen bei Weitem. Die Preise einiger Gemälde vom berühmten Pablo Picasso verfünffachten sich beispielsweise im Laufe der letzten zwanzig Jahre. Allerdings gestaltet sich der Einstieg in den Markt für Laien häufig schwierig. Die Kunstbranche funktioniert nach Gesetzmäßigkeiten, die für Neulinge kaum zu durchschauen sind. So werde Käufer- und Verkäufernamen von Händlern beispielsweise nur kommuniziert, wenn dies ihnen förderlich für das Marketing erscheint. Preise sind im Handel selten einsehbar – nur bei Auktionen werden sie offengelegt.
Um die Branche noch undurchschaubarer zu machen, verständigen sich Marktteilnehmer über Codes.
Wenn Sie am Einstieg in den Markt verzweifeln, ist das also durchaus nachvollziehbar. Allerdings gibt es auch einfache und sichere Wege, Geld in Kunst anzulegen.


Wie investiert man überhaupt in Kunst?

Wollen Sie Geld in Kunst anlegen, haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder Sie wenden sich an Galerien oder Auktionshäuser.
Experten raten grundsätzlich davon ab, einzelne Gemälde oder Kunstwerke zu kaufen, in der Hoffnung, dass diese fette Renditen einfahren. Bei der Masse an Kunstschaffenden ist ein Erfolg für den Anleger schwer absehbar. Stattdessen zählt auch hier Diversifikation.
Stellen Sie eine qualitätsvolle Sammlung zusammen, die Werke verschiedenster Künstler umfasst – dabei sollten Sie aber nicht ausschließlich auf regional geschätzte Namen setzen.
Die Blue Chips der Kunstbranche sind beispielsweise:
  • Jeff Koons
  • Joan Mitchell
  • Lucio Fontana
  • Pablo Picasso
  • Marc Chagall
Der große Vorteil für Laien besteht dabei in der Tatsache, dass sich die Verkaufspreise der Werke bekannter Namen auf Basis von Auktionsergebnissen gut nachvollziehen lassen.
Es existiert also ein getesteter und analysierter Markt.
Ein Nachteil für Anleger ist dabei selbstverständlich, dass es die Auswahl im Bereich der „Blue Chips“ vergleichsweise gering ist. Außerdem ist der finanzielle Aufwand groß.


Tipp für Kunst als Wertanlage: Antizyklisch kaufen

Leichter machen Sie es sich, wenn Sie gezielt antizyklisch kaufen. Beispielsweise besteht derzeit – angetrieben von der Black-Lives-Matter-Bewegung – eine hohe Nachfrage nach afroamerikanischer Kunst. In diesem Bereich lohnt sich ein Gemälde als Wertanlage daher nicht.
Suchen Sie stattdessen nach Künstlern, deren Werke im Preis deutliche Einbußen hinnehmen mussten im Vergleich zum Vorjahr.


Kunst vs. Gold – welche Anlage lohnt sich wirklich?

Bevor Sie Geld in Kunst investieren, sollten Sie auch andere Anlagemöglichkeiten in Betracht ziehen. Gold und andere Edelmetalle bieten sich an.
Insbesondere in Zeiten der Inflation können Kunstanlagen eine deutlich bessere Wertentwicklung vorweisen als etwa Aktien. Auch die geringe Korrelation zu herkömmlichen Anlageformen bietet viel Sicherheit.
Ein Vergleich zwischen Edelmetallen und Kunstwerken gestaltet sich allerdings schwierig.
Gold ist eine besonders krisensichere Anlagemöglichkeit. Obwohl vor der Pandemie die Preise pro Unze immer wieder schwankten, erreichten sie im Jahre 2020 – auf dem Höhepunkt von Corona – eine neue Bestform.
Auch mit Blick auf die derzeitige Inflation erscheint Gold daher als sicherer Hafen für Anleger. Allerdings erwarten Sie beim Edelmetall keinerlei Renditen – wenn Sie Geld verdienen möchten, müssen Sie Ihre Rücklagen gewinnbringend verkaufen.
Gemälde bieten sich als riskantere Geldanlage an, bei denen hohe Gewinne, aber auch Verluste eingefahren werden können. Zudem verlangen Kunstinvestments ein gewisses Know-how – das Neulinge sich mühsam aneignen müssen.
Gold ist dagegen eine Anlageform, die einen unkomplizierten Einstieg ermöglicht – so lange Sie über die nötigen finanziellen Rücklagen verfügen.
Idealerweise kombinieren Sie Kunst als Wertanlage mit Edelmetallen, um Ihr Portfolio krisensicher zu diversifizieren. Bevor Sie Gold kaufen, sollten Sie sich allerdings umfassend über die besten Händler informieren.