Xetra-Gold: Edelmetall als Wertpapier

Gold kaufen, ohne Gold lagern zu müssen: Das geht mit der Xetra-Gold-Aktie. Sie ist ein Exchange Traded Commodity (kurz: ETC), deren Wert sich auf ein Gramm Feingold in Euro bezieht. Der Kurs spiegelt die Goldpreisentwicklung wider.

Beim Kauf einer Xetra-Gold-Aktie wird ihr Gegenwert in physischem Gold angelegt und so vollständig mit dem Edelmetall unterlegt. Auf Verlangen wird dem Käufer das Gold ausgeliefert. Wünscht er das nicht, wird es im Zentraltresor für deutsche Wertpapiere in Frankfurt aufbewahrt. Teilweise ist die Aktie auch mit Buchgold, also Lieferansprüchen auf Gold, gedeckt.

Emittent von Xetra-Gold ist die Deutsche Börse Commodities GmbH, ein Joint Venture von

Xetra-Gold wird seit Dezember 2007 hauptsächlich am elektronischen Börsenplatz Xetra liquide und fortlaufend gehandelt. Wie bei anderen Wertpapieren fallen beim Erwerb Transaktionskosten an. Die Aktie wird in ein Bankdepot gebucht, für das jährliche Depotgebühren berechnet werden.

Durch den Handel an der Börse ist Xetra-Gold einfacher zu erwerben und zu verwalten als Goldbarren oder -münzen. Anleger können während des Börsenhandels von 9 bis 17 Uhr jederzeit Aktien kaufen oder verkaufen. Für den Erwerb von physischem Gold sind sie hingegen auf eine Bank oder einen Goldhändler angewiesen.

Im Hinblick auf die verbundenen Kosten hat Xetra-Gold gegenüber physischem Gold einige Vorteile. Der Spread zwischen An- und Verkauf ist mit maximal 0,01 Prozent sehr gering. Auch die Depotgebühren sind erheblich niedriger als die Kosten, die beim Kauf und Lagern von greifbarem Gold anfallen. Eine Verwaltungsgebühr gibt es bei der Aktie nicht.

Nach einer Haltezeit von 12 Monaten sind Gewinne aus Xetra-Gold steuerfrei, da die Anleihen einen börsengehandelten Rohstoff darstellen, dessen Veräußerungsgewinne nicht der Kapitalertragssteuer unterliegen. Gewinne, die vor dieser Spekulationsfrist erwirtschaftet wurden, unterliegen über der Freigrenze von 600 € für private Veräußerungsgewinne dem persönlichen Steuersatz. Hier treffen also die gleichen Regeln zu, wie bei der Investition in Goldmünzen und -barren.

Allerdings tragen Anleger beim Kauf von Xetra-Gold ein wirtschaftliches Risiko, dass beim Erwerb von physischem Gold nicht besteht. Zwar kann Xetra-Gold ein Aktienportfolio stabilisieren, da es weitgehend den Goldwert abbildet und nicht signifikant mit Aktienpreisen korreliert. Jedoch kann es bei sinkendem Goldkurs zur teilweisen oder vollständigen Entwertung der Aktien kommen. Denn Xetra-Gold bildet nicht ausschließlich den Goldpreis ab, sondern wird auch von anderen Faktoren beeinflusst, wie etwa die Bonität des Emittenten.

Außerdem kann nicht garantiert werden, dass sich stets Abnehmer für Xetra-Gold-Aktien finden. Verkaufswillige Anleger könnten also auf ihren Aktien sitzenbleiben. Außerdem ist sie nicht bei jeder Bank handelbar und derzeit nicht sparplanfähig.

Die Xetra-Gold-Aktie ist eine Inhaberschuldverschreibung, durch die ein Lieferanspruch auf Gold besteht, der auch gedeckt ist. Gold-Zertifikate hingegen sind Inhaberschuldverschreibungen, die einen Zahlungsanspruch verbriefen. Sie sind also nicht durch physisches Gold gedeckt, sondern vom Goldpreis abhängig.

Auch Gold-ETFs sind Inhaberschuldverschreibungen. Dabei handelt es sich um einen Exchange Traded Fund, der an der Börse gehandelt wird und einen Zahlungs- oder Lieferanspruch auf Gold verbrieft. Ein Gold-ETF kann gedeckt oder ungedeckt sein.

Ganz anders verhält es sich bei der Anlage in Goldbarren. Hier erhalten Anleger direkt physisches Gold, um dessen Lagerung sie sich selbst kümmern müssen.

Xetra-Gold ist einfach, schnell und bequem zu beschaffen und kann jederzeit in physischem Gold ausbezahlt werden. Es hat viele Kostenvorteile, allerdings auch einige Risiken.

Physisches Gold ist zweifelsfrei die sicherere Investition – gerade in Krisenzeiten. Wer eine Investition in Gold erwägt, ist meist darauf aus, sein Geld krisensicher anzulegen. Dafür ist das Edelmetall die optimale Wahl.