Warum die häufigsten Argumente, kein Gold zu kaufen, nicht überzeugen

Gold ist beständig – das streitet niemand ab. Seit Jahrhunderten ist das Edelmetall nicht nur Teil des Geldverkehrs, sondern auch ein Statussymbol. Gerade in Krisenzeiten investieren Menschen gerne in Goldmünzen und -barren. Denn sie fühlen sich damit sicherer als mit Aktien oder anderen Wertpapieren.

5 häufige Argumente, warum man nicht in Gold investieren sollte - widerlegt

Obwohl sich Gold über die Jahrhunderte bewiesen hat und bei Anlegern beliebt ist, liefern Finanzfachleute immer wieder Argumente, warum man kein Gold kaufen sollte. Aber überzeugen diese Argumente auch?

Argument Nr. 1: Gold bringt keine Zinsen

Dass Gold keine Zinsen bringt, wird häufig als Grund angeführt, warum man nicht in das Edelmetall investieren sollte. Auf Grund dieser Tatsache ist Gold für Anleger, die einen Ertrag erwarten, demnach in der Tat keine gute Wahl.
Das Gegenargument lautet: Gold kostet auch keine Zinsen. Denn der Käufer bekommt für sein Geld einen physischen Gegenstand. Er hat also keinen Schuldner, der Zinsen verlangen könnte. Bei der Geldanlage in Gold gibt es kein Ausfallrisiko der Gegenpartei, wie etwa bei Unternehmensanteilen oder Staatsanleihen.
Wer in Gold investiert, vermehrt sein zwar Geld nicht, aber immerhin verliert er auch keins. Daher ist Gold weniger eine Investition im klassischen Sinne als eine sichere Geldanlage. Es gibt vielen Menschen ein Sicherheitsgefühl. Es ist ihnen lieber, keinen Ertrag zu erwirtschaften, als anderswo möglicherweise Verluste hinnehmen zu müssen.

Argument Nr. 2: Für das Lagern von Gold fallen Kosten an

Die Tatsache, dass man einen physischen Gegenstand erwirbt, gibt Goldgegnern eine weitere Steilvorlage, warum man kein Edelmetall kaufen sollte: Edelmetalle zu lagern verursacht Kosten.
Aber stimmt das? Nicht zwingend. Wahr ist, dass man Gebühren zahlen muss, wenn man sein Gold im Schließfach einer Bank aufbewahrt, Was Goldkritiker allerdings nicht betonen, ist, dass auch bei anderen Investitionsformen Gebühren anfallen, etwa die Grundsteuer bei einer Immobilie oder die Verwaltungsgebühr eines Fondsmanagers.

Argument Nr. 3: Der Goldpreis wird manipuliert

Um den Goldpreis gibt es viele Verschwörungstheorien, aber auch handfeste Beweise dafür, dass an Terminmärkten manipulatorische Taktiken eingesetzt werden, um den Kurs niedrig zu halten oder in die Höhe zu treiben.
Die entscheidende Frage für Anleger ist jedoch nicht, ob es Goldpreismanipulation gibt, sondern ob sie Grund genug ist, nicht in Gold zu investieren.
Diese Art von Beeinflussung des Kurses ist schließlich kein neues Phänomen. Seit Jahrhunderten versuchen bestimmte Interessen den Preis von Gold zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Das gelingt ihnen augenblicklich. Langfristig konnte der Kurs jedoch nie künstlich erhöht oder gedrückt werden.

Argument Nr. 4: Es ist gefälschtes Gold im Umlauf

Wo Geld zu machen ist, sind Betrüger nicht weit. Deshalb gibt es auch im Goldhandel viele Fälschungen. Das ist allerdings weniger ein Grund, warum man kein Gold kaufen sollte, als eine Mahnung, beim Kauf Vorsicht walten zu.
Falschgold ist zwar für Laien meist nicht augenscheinlich zu erkennen, es gibt allerdings zahlreiche Möglichkeiten, Fälschungen ausfindig zu machen, darunter der Magnettest, Wiegen und Messen sowie die Prüfung der elektrischen Leitfähigkeit. Selbst für Privatpersonen gibt es einfache Methoden, die Echtheit eines Goldbarrens oder einer Goldmünze zu prüfen.
Die besten Tipps, Betrüger nicht auf den Leim zu gehen, ist jedoch, Gold nur bei seriösen Edelmetallhändlern zu kaufen, sich Belege für die Echtheit zeigen zu lassen und beim Kauf stets den gesunden Menschenverstand zu bemühen.

Argument Nr. 5: Zwischen An- und Verkauf von Gold entstehen Verluste

Ob Anlegern beim Verkauf ihres Goldes Verluste entstehen, liegt in ihrer eigenen Hand. Je kleiner die Stückelung, die verkauft wird, desto höher ist der Aufschlag – und damit der Verlust. Bei einer Unze Gold beträgt der Verlust etwa drei Prozent, bei einer Zehntel-Unze mehr als zehn Prozent. Deshalb sollte man möglichst kein Gold unter einer Feinunze erwerben. Das bedeutet: Lieber größere statt kleinerer Goldmünzen kaufen.

Fazit: Argumente, warum man nicht in Gold investieren sollte, sind nur bedingt richtig

Würden die Notenbanken dieser Welt solch große Goldbestände unterhalten, wenn es sich nicht lohnt, in das Edelmetall zu investieren? Vordergründig gibt es einige Argumente, die gegen einen Goldkauf sprechen. Wenn man diese aber genauer betrachtet, zeigt sich oft ein differenzierteres Bild.
Gold ist sicher nicht die erste Wahl für Investoren, die möglichst viel Ertrag erwirtschaften möchten. Es eignet sich eher als Absicherung und zur Beruhigung. Denn selbst, wenn es hart auf hart kommt, kann man Gold mit hoher Wahrscheinlichkeit noch in realen Wert verwandeln.